Der NABU Eckernförde möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Denken und Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser und gesunde Böden verfügt.
Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen unsere Arbeit vor und zeigen Perspektiven für die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft.
Schaffen Sie ein Winterquartier für unsere bedrohten Igel:
Eine mit Heu und Laub gepolsterte Mulde wird mit Astwerk,
Brettern und Steinen überdacht und anschließend mit Folie
und einer weiteren Schicht Laub gegen Witterungseinflüsse
geschützt.
Laub ist kein Abfall! Es ist nur von Rasenflächen zu entfernen;
ansonsten kann es liegen bleiben. Häufen Sie es unter Bäumen
und Sträuchern auf : Igel, Insekten und Kleinlebewesen
benutzen es gern als Winterquartier.
Es gibt viele technische Helfer für die Gartenarbeit, darunter
auch Laubsauger. Vom Einsatz dieser Geräte möchten wir
aber d r i n g e n d abraten. Durch die Verwendung von
Laubsaugern wird eine Vielzahl nützlicher Bodeninsekten
vernichtet. Greifen Sie lieber einmal mehr zum Besen und Rechen.
Jetzt sind unsere Amphibien auf der Suche nach einem
Winterquartier.
Hausbesitzer in der Nähe von Feuchtgebieten mögen bitte
jetzt ca. einmal wöchentlich ihre Kellerschächte und Niedergänge
kontrollieren. Viele Amphibien (Molche, Frösche und Kröten)
finden darin den Tod, wenn sie nicht eingesammelt und an
sicherer Stelle wieder ausgesetzt werden.
„Darf ich
Vögel das ganze Jahr über füttern?“ oder „Wie kann ich mich für den Insektenschutz in meinem Garten einsetzen?“. Haben
Sie Fragen zu Tieren, Natur und Umwelt, hilft unser NABU-Naturtelefon bundesweit:
Mo.-Fr. 9:00 - 16:00 Uhr
030.284 984-6000
„Intakte Ökosysteme schenken uns fruchtbare Böden, Bestäuber, reinigen Luft und
Wasser, liefern Arzneien und bieten uns Erholungsraum. Doch die biologische Vielfalt ist stark bedroht. Jetzt ist die Zeit, diese wertvolle Ressource für unsere Zukunft zu sichern.“
Das ist das Ziel, der Biodiversitätskampagne „Naturkrise“ des NABU Deutschlands. Mehr Informationen und Möglichkeiten aktiv zu werden findet ihr hier: Website Naturkrise
Hier geht es zu unseren Exkursionen und Vorträgen. Wir freuen uns auf dich!
Unsere benachbarte Ortsgruppe lädt zu ihren Sommervorträgen ein. Im PDF findet ihr alle Termine und Zeiten.
NABU SCHLESWIG-HOLSTEIN -- PRESSEMITTEILUNG | NR. 21/2025 | 02. Oktober 2025
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NABU SH verzichtet auf Klage gegen Kiesabbau in Leezen
Nachträgliche Wiederverfüllung bleibt bedenklich: Fachleute erwarten in der Folge zu wenig Grundwasserneubildung
Wichtig Verbesserungen für den Naturschutz im Rahmen des geplanten Kiesabbaus konnten jedoch durch Verhandlungen des NABU bereits im Vorfeld erzielt werden
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Neumünster / Bad Segeberg - Die untere Naturschutzbehörde (UNB) des Kreises Segeberg hat der Hanebutt Erdarbeiten & Straßenbaustoffe GmbH die naturschutzrechtliche Genehmigung für den Bau und den Betrieb eines Trockenabbaus von Kies mit anschließender Wiederverfüllung bei Leezen erteilt. Der NABU Schleswig-Holstein hatte sich ins Genehmigungsverfahren eingebracht und einige wichtige Verbesserungen für den Naturschutz erwirken können. Die Genehmigung enthält zwar aus Sicht des Umweltverbandes deutliche Rechtsverstöße. Doch da die Umweltauswirkungen infolge der Nachbesserungen mittlerweile eher gering einzuschätzen sind, verzichtet der NABU auf eine Klage.
„Wir haben keine Bedenken gegen den beantragten Kiesabbau als solchen. Problematisch ist aus unserer Sicht allein die nachträgliche Wiederverfüllung,“ gibt NABU-Wasserfachmann Marcus Timpe an. Ist die Abbaustätte ausgefördert, soll die Grube mit anderem Material wieder verfüllt werden. „Und genau hier liegt das Problem: Durch das neue Material kann Niederschlag deutlich schlechter versickern. Es wird künftig weniger Grundwasser gebildet, was nahegelegene Ökosysteme gefährdet.“ Die Grundwasserneubildung wird sich nach der Verfüllung um bis zu 30 Prozent mindern, wie die Behörde auch selbst erkannte. Im Mittelpunkt der Kritik steht ein von der Behörde angenommener Grundwasserzustrom. Ein solcher Zustrom ist fachlich nicht plausibel und wird von der Behörde nicht erklärt. Durch diesen vermeintlichen zusätzlichen Grundwasserzustrom kommt die Behörde zu dem Schluss, die Beeinträchtigungen seien vergleichsweise gering. Der Anregung des NABU, weitere Messstellen einzurichten, um die hydrologische Situation abschließend zu klären, folgte die UNB nicht.
Daneben kritisiert der NABU die Wiederverfüllung auch deshalb, weil damit die Chance vergeben wird, wertvollen Lebensraum zu schaffen. „Offen gelassene Kiesabbaustätten können sich zu wertvollen Sekundärbiotopen entwickeln. Seltene Tier- und Pflanzenarten, die trockene und nährstoffarme Bedingungen benötigen, können sich hier ansiedeln,“ stellt Thomas Behrends klar, Naturschutzreferent des NABU. Die Biodiversitätsstrategie des Landes Schleswig-Holstein „Kurs Natur 2030“ und der Verfüllerlass stellen ausdrücklich fest, dass Kiesgruben als Trockenstandorte sehr wertvolle Ersatzlebensräume und als solchen zu erhalten sind. Die Genehmigung übergeht diesen Aspekt schlichtweg. „Immerhin haben wir mit unserem Einsatz erreicht, dass die Behörde verschiedene Maßnahmen zum Schutz der Umwelt aufgegriffen hat: Die Fläche darf nach Wiederverfüllung nicht bepflanzt werden, sondern ist der Spontanvegetation zu überlassen; auf grundwasserberührenden Abbau wird verzichtet; es sind Versickerungsmulden, die gewährleisten sollen, dass Regenwasser bestmöglich in Richtung der nahen Hangwälder versickert,“ betont Behrends.
„Wir sind davon überzeugt, dass wir im Falle einer Klage obsiegen würden. Denn die Genehmigung enthält mehrere, teils schwere Verstöße gegen das FFH-Recht und gegen das Biotopschutzrecht,“ so Alexander Schwarzlose, Landesvorsitzender des NABU Schleswig-Holstein. Der NABU beanstandet, dass die Behörde das Umweltrecht methodisch teils fehlerhaft angewendet hat. Die rechtlichen Ausführungen weisen zudem Lücken auf und sind an entscheidenden Stellen mit höchstrichterlicher Rechtsprechung nicht in Einklang zu bringen. „Wir klagen aber nicht aus Prinzip, sondern, um Schäden von der Umwelt abzuwenden. Und hier ist uns das größtenteils bereits im Vorwege gelungen.“
Der NABU Schleswig-Holstein beteiligt sich im Übrigen auch am Genehmigungsverfahren für den Kiesabbau in Kosel/Gammelby. Dieses prominentere Verfahren weist deutliche Parallelen zu jenem in Leezen auf, nicht zuletzt deshalb, weil teils dieselben Akteure beteiligt sind. Hier aber stehen deutlich größere Umweltschäden im Raum.
Kontakt für fachliche Rückfragen:
Thomas Behrends, Naturschutzreferent NABU Schleswig-Holstein, 04321.7572076, Thomas.Behrends@NABU-SH.de
Pressekontakt:
Eva Krautter, Pressereferentin NABU Schleswig-Holstein, 04321.7572077, mobil 01520.9326034, Eva.Krautter@NABU-SH.de